Antisemitismus und Rassismus
Antisemitismus und Rassismus gelten in der deutschen Gesellschaft als unmöglich und ihre Artikulation als abwegig. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, scheint in der öffentlichen Diskussion der Rassismus- oder Antisemitismusvorwurf oft sogar schwerer zu wiegen als das Problem selbst. Es ist gut, dass über Antisemitismus und Rassismus in diesem Land gestritten wird. Und es ist gut, dass wir aktuell über Definitionen und Grenzen der Begriffe streiten – denn dass die Phänomene bekämpft werden müssen, das eint alle, die sich mit den Themen befassen.
2017 habe ich mit Astrid Messerschmidt den Sammelband „Fragiler Konsens. Antisemitismuskritische Bildung in der Migrationsgesellschaft“ herausgegeben:
Juni 2023 – re:publica
Juden, Geld, Mythos
Die Vorstellung, Juden seien reich und würden hinter den Kulissen die Strippen ziehen, ist ein altes Stereotyp, das inzwischen weltweit verbreitet ist. Woher kommt der Mythos und was hat das mit Kapitalismuskritik heute zu tun? Wann wird Cash-Kritik antisemitisch? Wie können wir es besser machen?
Mai 2023 – Journal der Künste 20
Wenn Kunst Gefühle verletzt. Überlegungen zu Antisemitismus und Kunstfreiheit. / When Art Wounds. Some Reflections On Antisemitism And Artistic Freedom
"Kritik an Kunst ist immer erlaubt und legitim, sie ist Teil des Metiers. Dennoch ist die Forderung falsch, der Staat solle Kunst verbieten, die man als anstößig empfindet."
2022 – Verbrecher Verlag
FRENEMIES.
Antisemitismus, Rassismus und ihre Kritiker*innen.
Herausgegeben mit Saba-Nur Cheema und Sina Arnold.
"Was unterscheidet Antisemitismus und Rassismus? Gibt es Verbindungen zwischen Nationalsozialismus und Kolonialismus? Ist BDS antisemitisch? Sind Juden und Jüdinnen »weiß«? Wie werden diese Debatten in anderen Ländern geführt?
Der Anspruch des Buches ist es, einen niedrigschwelligen Einstieg in ein komplexes, wenngleich sehr präsentes und konfliktreiches Themenfeld zu liefern."
04.09.2022 – Süddeutsche Zeitung
Die bittere Bilanz des Scheiterns
"Auch Julia Alfandari und ich hofften, dass ein Dialog zwischen Künstlern, Besuchern und Kritikern eine Annäherung bringt, wir selbst haben uns mächtig ins Zeug gelegt, Brücken zu bauen, hinzuhören und zu vermitteln. Heute müssen wir feststellen, dass alle Bemühungen ins Leere liefen und die Diskussion kaum etwas gebracht hat - außer Selbstbestätigung für die Beteiligten."
25.07.2022 – Süddeutsche Zeitung
Gute Juden, linke Juden
"Auch heute streiten sich Juden heftig über lebenswichtige Themen: über das Verhältnis zum Staat Israel und zum Zionismus, über das Leben als Minderheit in Deutschland und die Frage, wie mit Antisemitismus umzugehen ist. Die Zeit, in der andere darüber bestimmten, wer Jude ist und wer nicht, ist glücklicherweise vorbei. "
30.06.2022 – Die Zeit
"Ich bin kein Zensor."
"Ich möchte Wissen bereitstellen, das bisher offensichtlich fehlte. Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich bin kein Zensor. Ich berate jetzt sowohl die Leitung der Documenta als auch das Kuratorenkollektiv Ruangrupa, wie man antisemitische Codes erkennen kann."
10.06.2022 – Süddeutsche Zeitung
Documenta - Immer mit dem Hammer
„Kaum steht nach zwei Jahren Pandemie endlich wieder ein internationales Kunst- und Kultur-Festival in Deutschland an, schon liegt ein Antisemitismus-Skandal auf dem Tisch. Es fühlt sich an wie ein Déjà-vu. “
2017 – campus Verlag
Fragiler Konsens. Antisemitismuskritische Bildung in der Migrationsgesellschaft
„Eine antisemitismuskritische Pädagogik will spezifische Ausdrucksformen von Antisemitismus, ihre Funktion und Argumentationslinien benennen, um ihnen entgegenzuwirken. Zugleich beansprucht sie, nicht zuschreibend oder kulturalisierend zu arbeiten.“
3.3.2021 – taz
Heute herrscht eine andere Wut
„Die von rassistischer Gewalt und Ausgrenzung Betroffenen sind nicht mehr bereit, als „Fremde“ bezeichnet zu werden. Sie klagen an.“
1.1.2021 – Frankfurter Allgemeine
Ausgezeichnet integriert
„Was macht Migranten zu „richtigen Deutschen“? Ein geschichtsloser Integrationsgedanke steht dem gleichberechtigten Miteinander im Weg.“
25.11.2020 – Frankfurter Rundschau
Hessen muss Vorreiter sein in der Bekämpfung rechten Terrors
„Erst wenn Hessen es schafft, Rassismus, Antisemitismus und andere menschenfeindliche Haltungen als Problem ernst zu nehmen, an dem wir individuell und strukturell kontinuierlich arbeiten müssen, erst dann können wir es schaffen, als Vorbild voranzugehen und Hessen für alle Menschen lebenswert zu gestalten.“
7.8.2020 – Frankfurter Rundschau
Antisemitismus: Alle Beteiligten sollten rhetorisch abrüsten
„Es ist gut, dass über Antisemitismus in diesem Land gestritten wird. Und es ist gut, dass vor allem über seine Definition Uneinigkeit herrscht – denn dass er bekämpft werden muss, darüber sind sich alle einig. Doch auch mit besten Motiven kann man Fehler begehen – und im Bedürfnis, mit immer neuen Zuspitzungen Aufmerksamkeit zu erzeugen, können diese Motive auch untergehen.“
8.7.2020 – taz
Nicht die Polizei
„Viele Juden in Deutschland haben ein eher gespaltenes Verhältnis zur Polizei. Das liegt an zwiespältigen Erfahrungen.“
19.6.2020 – Bundeszentrale für politische Bildung
Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Herausforderungen antisemitismuskritischer Bildungsarbeit
„Stets hat sich Antisemitismus in Zeiten von Krisen und Unsicherheiten besonders verstärkt. Er wandelt sich rasch und passt sich an neue Realitäten an. Die Bildungsarbeit gegen ihn sollte dabei nicht zurückfallen.“
16.6.2020 – taz
Rassismus in der Kriminalitätsstatistik. Nie wieder Deutschland
„Heimatminister Horst Seehofer macht sich Sorgen um die „Deutschfeindlichkeit“. Damit geht ein rechter Kampfbegriff in staatliches Handeln über.“
30.4.2020 – Jüdische Allgemeine
Personalien und Pyrrhussiege
„Die Ruhrtriennale 2019 ist abgesagt, der israelfeindliche Autor Achille Mbembe wird nicht sprechen. Aber ist es damit getan? Mitnichten.“
25.4.2020 – taz
„Leerstelle Antisemitismus“ mit Saba-Nur Cheema
„Die Verdienste postkolonialer Forschung sind groß. Doch die Causa Achille Mbembe zeigt, dass sie das Wesen des Antisemitismus verkennt.“
19.3.2020 – taz
Xavier Naidoo: Die Dinge beim Namen nennen
„Seit Jahren fällt der Sänger Xavier Naidoo mit denselben empörenden Ansichten auf, doch die Medien geben sich immer wieder aufs Neue überrascht“
22.2.2020 – Frankfurter Rundschau
„Es herrscht ein gesellschaftlicher Notstand - nicht erst durch Hanau“ mit Saba-Nur Cheema
„Rechter Terror, wie nun in Hanau, wächst und gedeiht, wo Politik und Gesellschaft wegschauen.“
17.2.2020 – taz
Streit ums Jüdische Museum. Solidarität aus falschen Motiven
„Kritik an der Bewegung BDS ist gut und richtig. Gleichzeitig muss es möglich sein, antimuslimischen Rassismus zu kritisieren.“